8.000 KM IM "BESTEN AUTO DER WELT" BEWEISEN: WIR HABEN BEI E-AUTOS DIE NASE VORN

Mit dem Auto quer durch die weitläufigen Regionen der USA zu reisen, ist eine Herausforderung für Fahrer und Fahrzeug. Eine 8.000 Kilometer lange Fahrt quer durch die Vereinigten Staaten ist der ultimative Test, besonders für ein Elektroauto. Das Team des Mobilitätsmagazins Vision Mobility wagte diese Herausforderung und wählte dafür den Kia EV9, der gerade erst den Titel "World Car of the Year 2024" erhielt.

Der Roadtrip sollte zeigen, ob die Auszeichnungen gerechtfertigt sind. Doch neben den Einblicken in die tatsächliche Leistung des Stromers konnte das Team auch Vergleiche zwischen der Ladeinfrastruktur in den USA und der in Deutschland ziehen.

Verlässlich und bequem über lange Strecken 

Der Kia EV9 überzeugte auf ganzer Linie. Seine Verarbeitung erwies sich als robust und hochwertig, was ihn zu einem zuverlässigen Begleiter macht. Besonders positiv fiel das Fahrwerk auf, das den idealen Mix aus Komfort und Robustheit bietet – entscheidend für lange Strecken. Auch beim Platzangebot punktete der EV9: Vier Personen samt Gepäck finden problemlos Platz, und selbst mit sechs Insassen an Bord bleibt es komfortabel.

Die Ladeinfrastruktur in den USA ist nicht überall optimal, doch der Kia EV9 meisterte diese Herausforderung mit Bravour. Die Ladeplanung erwies sich als durchdacht, sodass auch bei defekten Ladepunkten stets der nächste erreichbar war. Der Ladevorgang selbst verlief zügig: Das Team konnte den Akku von 20 auf 80 Prozent in weniger als 30 Minuten aufladen. Insgesamt machten die Tester entlang der Strecke 47 Ladestopps. Natürlich wurde viel zu oft geladen, wie die Redaktion auch anmerkte. Den Fahrfluss beeinträchtigte das allerdings nur minimal.

US-Ladeinfrastruktur hängt hinter Deutschland zurück

Trotz der positiven Erfahrungen mit dem EV9 gab es auch einige Schwierigkeiten. Die Ladeinfrastruktur in den USA ist bislang nicht flächendeckend, was in einigen Regionen zu Verzögerungen führte. Defekte oder fehlende Ladesäulen waren gelegentlich ein Problem, das jedoch den Gesamteindruck nur geringfügig trübte.

Im Vergleich dazu ist die Ladeinfrastruktur in Deutschland bereits weiter entwickelt. Wie eine Auswertung von Springer Professional belegt, gibt es deutliche Unterschiede zwischen unserem heimischen Ladenetz und dem in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2023 kam in den USA eine Ladesäule auf 6.200 Einwohner. In Deutschland lag der Wert bei nur 1.200 Einwohnern pro Ladesäule.

Kalifornien nimmt in den USA eine Vorreiterrolle ein: Dort gab es in der Auswertung eine Ladesäule pro 2.580 Einwohner. Das erklärt, warum drei Viertel der in den USA verkauften Elektroautos auf diesen Bundesstaat entfallen. 

Hier könnte sich Deutschland bei den etwas USA abschauen

Obwohl die Ladeinfrastruktur in Deutschland dichter ist, könnten einige Aspekte des US-amerikanischen Systems richtungsweisend sein. So ist es in den USA möglich, Ladesäulen unter bestimmten Bedingungen zu reservieren. Das macht längere Fahrten planbarer. So eine Möglichkeit könnte auch in Deutschland dazu beitragen, die Elektromobilität weiter voranzutreiben.

Die Fahrt im Kia EV9 zeigte, dass Deutschland auf einem guten Weg ist, doch in puncto Benutzerfreundlichkeit und Abrechnungssysteme noch Potenzial zur Verbesserung besteht. Wenn Deutschland diese Chancen nutzt und sich von den besten internationalen Praktiken inspirieren lässt, könnte es seinen Vorsprung im Bereich der Elektromobilität weiter ausbauen.

2024-08-29T09:49:53Z dg43tfdfdgfd