Seit Juli 2024 sind intelligente Tempo-Warner in EU-Neuwagen Pflicht. Doch viele Systeme arbeiten fehlerhaft. Wer den Assistenten ausschalten will, muss ihn nach jeder Fahrt erneut deaktivieren. Hier erfahren Sie, wie das bei Toyota, BMW, Mercedes, Kia und Hyundai funktioniert.
Im Juli 2024 wurden in der EU neue Richtlinien für die Assistenzsysteme in Autos eingeführt. Seitdem müssen die Fahrzeuge mit einem intelligenten Geschwindigkeitsassistenten (Intelligent Speed Assistant, ISA). Der macht den Fahrer nicht nur auf Tempolimits aufmerksam und warnt, wenn die erlaubte Geschwindigkeit überschritten wird. Das System bremst das Fahrzeug auch sanft ab. Der ISA erkennt per Videokamera entsprechende Verkehrsschilder oder greift auf GPS-Daten zu, die auch Navis nutzen.
In der Praxis kommt es allerdings immer wieder vor, dass die Systeme die Schilder nicht zuverlässig erkennen oder mit alten Kartendaten arbeiten. In solchen Fällen warnt das System fälschlicherweise trotzdem vor dem Überschreiten des Tempolimits. Es kann sogar vorkommen, dass das System auf der Autobahn Verkehrsschilder auf dem Gelände von Raststätten erkennt und irrtümlich auf zum Beispiel 40 km/h drosselt. Ein ADAC-Test ergab eine Fehlerquote von zehn Prozent.
Aufgrund der vielen Fehler ist es derzeit noch erlaubt, den Tempo-Warner auszuschalten. Je nach Fahrzeug funktioniert das unterschiedlich.
Den Autobauern ist es derzeit noch freigestellt, ob sie eine Art "Mute"-Option für den Tempo-Warner einbauen oder nicht. Zahlreiche Hersteller bieten daher den Autofahrern die Möglichkeit, den Assistenten einfach stumm zu schalten.
Auch wenn ein Abschalten der Warnhinweise möglich ist, funktioniert das Ganze nicht dauerhaft. Autofahrer müssen jedes Mal, nachdem die Zündung ausgeschaltet war, den Tempo-Warner erneut deaktivieren.
Allerdings hat der Tempo-Warner durchaus seine Berechtigung. Denn er kann dabei helfen, die Anzahl der tödlichen Unfälle zu reduzieren. Schätzungen des European Transport Safety Council zufolge könnte die Anzahl um 30 Prozent reduziert werden, wenn alle Autofahrer die Tempolimits einhalten würden. Noch nicht angedacht: Viele Unfälle passieren wegen nicht angepasster Geschwindigkeit, etwa bei Regen oder Nebel. In solchen Fällen ist sogar die beschilderte Höchstgeschwindigkeit zu schnell.
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2025-03-10T15:42:32Z