TESLA CYBERTRUCK: BRITISCHE POLIZEI BESCHLAGNAHMT AUTO IN MANCHESTER

In Großbritannien sind sie verboten: die riesigen, kantigen Tesla-Cybertrucks. Nahe Manchester setzte sich trotzdem ein Fahrer in das Geschoss, hatte aber nicht lange etwas davon.

Die Polizei im Großraum Manchester hat einen Tesla Cybertruck beschlagnahmt. Das Fahrzeug ist in Großbritannien nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Der Besitzer ist ein britischer Staatsbürger, der den Wagen im Ausland registriert und versichert hat. Er bekam eine Anzeige.

Bei dem Riesen-SUV bestehen Sicherheitsbedenken aufgrund der ungewöhnlichen Konstruktion: So hat das Tesla-Auto eine »ultraharte Edelstahlaußenhülle« statt einer verformbaren Karosserie wie normale Pkw. Zudem ist das Pickup-ähnliche Fahrzeug mit 5,7 Metern Länge und 1,80 Meter Höhe überdimensional groß. Auch die spitzen Kanten sind nach europäischen und britischen Regeln nicht erlaubt. Das Fahrzeug wiegt zudem über drei Tonnen. Bislang hat das Tesla-Modell in der EU keine Typgenehmigung. Er sei auch für die Vorgaben in Nordamerika entwickelt worden, sagte Elon Musk kürzlich bei der Tesla-Hauptversammlung. Die internationalen Anforderungen hätten wohl Einschränkungen mit sich gebracht, »und das hätte das Produkt, ehrlich gesagt, schlechter gemacht«.

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Beamte entdeckten das auffällige Fahrzeug am Donnerstag in Whitefield (bei Manchester) und stoppten den Fahrer. »Obwohl dies für manche trivial erscheinen mag, bestehen berechtigte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer oder Fußgänger, falls diese in einen Zusammenstoß mit dem Cybertruck verwickelt werden«, erklärte die Polizei in einem Social-Media-Beitrag.

Verschiedene Importeure suchen nach Schlupflöchern in den Regeln, um Cybertrucks auf eigene Faust nach Europa zu bringen. Einem tschechischen Unternehmer gelang es, in dem EU-Staat eine sogenannte Einzelgenehmigung zu bekommen. Dafür überdeckte er die scharfen Kanten der Karosserie mit Gummibändern – anscheinend genügte das den dortigen Behörden.

Der britische Autotuning-Unternehmer und Influencer Yianni Charalambous holte Ende 2024 einen ersten Cybertruck, in Albanien zugelassen, auf die Straßen des Vereinigten Königreichs. Offenbar hat er auch mit dem in Manchester beschlagnahmten Modell, das ebenfalls ein albanisches Nummernschild trägt, zu tun. Am Sonntag, wenige Tage vor dem Polizeieinsatz, postete er ein Bild des Autos auf einer englischen Straße und kommentierte: »Oh no more Cybertrucks in the uk 😂🥹Takeover is coming Black one is in Manchester« (Oh keine Cybertrucks mehr in Großbritannien (…) Übernahme ist am Laufen, der schwarze ist in Manchester). Charalambous hatte zuvor auf YouTube mit einigen Testfahrten für das Auto geworben.

2025-01-17T13:51:54Z