Renault baut das Angebot der Tochter Alpine aus. Statt dem zweisitzigen Verbrenner-Sportwagen A110 besteht das Programm künftig aus Modellen unterschiedlicher Größe und Ausrichtung, bis auf eines alle vollelektrisch. Bestehen bleibt die sportliche Ausrichtung der französischen Marke, diese soll durch ein neues E-Motoren-Konzept betont werden.
Die kommenden Elektro-Sportwagen von Alpine werden zur Gewichtsreduzierung mit In-Wheel-Motoren ausgestattet, also mit direkt in die Radnaben integrierten Maschinen. Das Ziel sei, ihr Gewicht trotz schwerem Batterieantrieb geringer als das von Verbrenner-Sportwagen zu halten, wie der CEO der Renault-Gruppe, Luca de Meo, gegenüber Autocar erklärte.
"Sie wird alles verändern", sagte de Meo über die Alpine Performance Platform (APP), die von der Premiummarke für bis zu vier verschiedene Modelle entwickelt wurde. Als Erstes wird darauf im nächsten Jahr ein vollelektrischer Nachfolger für die A110 erwartet.
Radnabenmotoren böten Alpine eine Reihe von Vorteilen, wenn es darum geht, einen Sportwagen für das moderne Zeitalter aufzusetzen, sagte Laurens van den Acker, Designchef der Renault-Gruppe, im Gespräch mit Autocar. Mit einem Motor in den Rädern habe man mehr Platz für Gepäck oder Fußraum oder um den Sitz nach hinten oder vorne zu schieben. "Die A110 ist gut für ein Wochenende, aber wenn man ein größeres Publikum ansprechen will, braucht man mehr Platz.“ Die Radnabenmotoren hätten die Designer gezwungen, die Karosserie leicht zu verbreitern, so van den Acker weiter.
Durch den Einsatz von Radnabenmotoren kann Alpine die Batterien an einer anderen Stelle unterbringen als traditionell unter dem Boden. Damit müssen die Fahrer nicht höher als bei Verbrennern üblich sitzen. Radnabenmotoren ermöglichen auch die individuelle Steuerung der einzelnen Räder, sogenanntes Torque Vectoring. Alpines neue Aluminiumplattform wird dem Unternehmen zufolge zudem 150 bis 250 Kilogramm gegenüber einem vergleichbaren elektrischen Sportwagen einsparen.
Alpine plant laut Renault-CEO De Meo „drei oder vier" Modelle auf der APP. Neben einem zweisitzigen Coupé und einem Roadster will die Marke einen viersitzigen Porsche-Taycan-Konkurrenten namens A310 auf den Markt bringen, den der Manager als "Sportlimousine" bezeichnete.
2025-06-13T09:21:20Z