VOLKSWAGEN WAGT DEN ANGRIFF AUF DEN MARKT: DIESE BEZAHLBAREN E-AUTOS SIND GEPLANT

Raus aus der Krise

Volkswagen wagt den Angriff auf den Markt: Diese bezahlbaren E-Autos sind geplant

Das elektrische Kleinwagensegment wurde von deutschen Herstellen bisher nicht kostengünstig abgedeckt. Volkswagen geht nun in die Offensive.

Wolfsburg – Erschwingliche Elektroauto-Modelle auf dem europäischen Markt zu ergattern, davon träumten Verbraucher hierzulande nur. Doch immer mehr Automobilhersteller nehmen sich des Problems an und planen, die Marktlücke zu schließen. So auch der Automobilriese Volkswagen: Der Hersteller möchte mehrere Modelle an bezahlbaren E-Autos auf den Markt zu bringen. Was Verbraucher in den kommenden Jahren erwarten dürfen, gibts hier im Überblick.

Existenzielle Krise bei VW: Massenentlassungen und Werksschließungen

Es sah bis vor kurzem düster aus, für den größten Automobilkonzern Europas. Belastungen auf der Kostenseite im Zuge der Transformation hin zur E-Mobilität, die starke Konkurrenz aus China sowie der Abgas-Skandal haben eine existenzielle Krise beim VW-Konzern ausgelöst. Obwohl 2023 der Verkauf von Verbrennern und E-Autos noch gut lief, folgte im darauffolgenden Jahr wegen des Wegfalls der staatlichen Umweltprämie dann der Einbruch des Verkaufs von elektrischen Fahrzeugen.

Um weiter wettbewerbsfähig zu bleiben, muss VW Milliarden in Zukunftsprojekte investieren. Im Rahmen des Sanierungsprogramms plant der Konzern die Entlassung Zehntausender Mitarbeiter. Jüngst gab Personalvorstand Gunnar Kilian bekannt, dass 20.000 Austritte bereits vertraglich fixiert seien. Das Ziel ist ein Abbau von 35.000 Jobs bis 2030, hauptsächlich über Vorruhestandsregelungen und Abfindungen – betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen. Die Werke in Osnabrück, Dresden und Emden sollen geschlossen werden.

Rabatte bis zu 6.000 Euro: Volkswagen kurbelt E-Auto-Verkauf an

Mit einer aggressiven E-Auto-Strategie möchte VW bis 2030 in Europa 70 Prozent des Absatzes mit rein elektrischen Fahrzeugen erzielen. Dazu gehören mitunter Entwicklungen im Bereich des autonomen Fahrens, die Optimierung der hauseigenen MEB-Plattform und die Erweiterung der Produktpalette. Das Ziel ist, alle Segmente im E-Autobereich abzudecken, um ein breiteres Publikum anzusprechen.

Zum Ankurbeln des E-Auto-Absatzes setzt der Autoriese auch auf Rabatte, um den Wegfall der staatlichen Prämie zu kompensieren. Aus eigener Tasche bezahlt Volkswagen die Kaufprämien für einige E-Automodelle: Bis zu 6.000 Euro Nachlass auf ausgewählte Modelle gewährt Europas größter Auto-Hersteller an Kunden.

Jetzt finden sich etliche Modelle von Volkswagen unter den Top 10 der beliebtesten Elektroautos wieder – das E-Geschäft läuft also wieder. Laut Statistik des Kraftfahrtbundesamtes entfallen von den 43.060 im Mai 2025 zugelassenen E-Autos ganze 7,3 Prozent auf den VW ID.7 – damit die Nummer 1 unter den verkauften Elektroautos, auf Rang 2 landete der ID.3 aus dem Hause VW, auf Platz 3 der Skoda Elroq.

Bezahlbares Angebot an E-Autos: Diese Modelle plant Volkswagen

Für die nächsten Jahre plant VW weitere Modelle auszurollen. Verbraucher dürfen sich demnach auf bezahlbare E-Autos nicht nur im A-Segment (Kleinstwagen) oder des B-Segments freuen, auch elektrische Fahrzeuge des C-Segments (Kompaktklasse) stehen auf dem Programm.

2025Cupra Ravalab 25.000 Euro
2026Volkswagen ID.2, SUVs ID.2X, Skoda Epiqab 25.000 Euro
2027VW ID.Every1ab 20.000 Euro
2028Golf 9ab 33.000 Euro

Bisher konnte die 20.000-Euro-Marke nur von einem elektrischen Modell aus China – dem BYD Dolphin Surf – unterboten werden. Volkswagen setzt seine Einstiegspreise für E-Autos im Jahr 2025 bei 25.000 Euro an. Erst im Jahr 2027 soll es dann der Elektro-Kleinwagen VW ID.Every1 preislich mit dem Modell aus China aufnehmen können.

Merz-Regierung bringt Abschreibungen für E-Autos auf den Weg

Die Ampel-Koalition plante mit einem Gesetzentwurf, rückwirkend zum 1. Juli 2024, eine Sonder-Abschreibung für neu zugelassene vollelektrische und vergleichbare Nullemissionsfahrzeuge einzuführen. Dieses Vorhaben wird nun vom Merz-Kabinett vollendet. Vor dem Hintergrund des Steuer-Sofortprogramms sollen bald Sonderabschreibungen beim Kauf von E-Fahrzeugen gelten.

„Wir kurbeln mit unserem Wachstumsbooster jetzt die Wirtschaft an. Damit sichern wir Arbeitsplätze und bringen Deutschland wieder auf Wachstumskurs“, sagte Bundesfinanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil zum neuen Vorhaben. Firmen, die zwischen dem 30. Juni 2025 und dem 1. Januar 2028 ein neues E-Auto anschaffen, können von der Abschreibung Gebrauch machen. 

Eine neue Kaufprämie ist nach Ansicht des ADAC nicht nötig. Denn die Marktpreise für E-Autos seien mittlerweile gesunken, so Verkehrsexperte Automobilclubs Stefan Gerwens. Und auch Verbraucher würden von den neuen Initiativen der Regierung profitieren, weil die Firmenfahrzeuge dann wieder auf dem Gebrauchtwagenmarkt angeboten werden.

2025-06-14T07:35:17Z